Mamasein & Alltag – mehr-grosse-fuer-die-kleinen.de Mon, 01 Dec 2025 12:51:53 +0000 de-CH hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.8.2 Ordnung halten mit Kindern: Realistische Strategien für chaotische Zeiten /2025/12/01/ordnung-halten-mit-kindern-realistische-strategien-fuer-chaotische-zeiten/ /2025/12/01/ordnung-halten-mit-kindern-realistische-strategien-fuer-chaotische-zeiten/#respond Mon, 01 Dec 2025 12:51:53 +0000 /?p=239 Dein Zuhause wird nicht aussehen wie auf Pinterest. Und das ist völlig okay. Hier kommen ehrliche, alltagstaugliche Strategien für mehr Ordnung – ohne Perfektionswahn.

Die Wahrheit über Ordnung mit Kindern

Es ist 19:30 Uhr. Die Kinder schlafen endlich. Ich stehe im Wohnzimmer und blicke auf das Schlachtfeld: Legosteine überall, Buntstifte ohne Deckel, ein halbes Brot auf dem Sofa. Früher war meine Wohnung ordentlich. Heute lebe ich in einer anderen Realität.

Und ich habe gelernt: Ordnung mit Kindern bedeutet nicht «immer aufgeräumt», sondern «funktionales Chaos mit System».

Was ist «Ordnung» wirklich?

Früher dachte ich, Ordnung bedeutet: alle Spielsachen weggeräumt, keine Gegenstände auf Oberflächen, ein Instagram-würdiges Zuhause.

Heute weiß ich, Ordnung bedeutet: Ich finde, was ich brauche. Niemand bricht sich ein Bein. Es gibt Bereiche der Ruhe. Das Chaos ist kontrollierbar.

Diese Neudefinition hat mein Leben verändert.

Strategie 1: Weniger ist mehr

Die wichtigste Erkenntnis: Reduziert das Spielzeug drastisch. Kinder spielen konzentrierter mit weniger Auswahl, und es gibt weniger aufzuräumen.

Wir haben 60% des Spielzeugs in Kisten im Keller. Alle 6-8 Wochen tauschen wir aus. Die Kinder freuen sich wie über neues Spielzeug, und ich habe weniger Chaos. Wenn eine neue Spielzeug-Kiste kommt, geht eine alte.

Das Gleiche gilt für Kleidung: Pro Saison brauchen Kinder 7-10 Oberteile und 5-7 Hosen. Mehr nicht.

Strategie 2: Einfache Systeme

Jeder Gegenstand braucht einen festen Platz, den auch ein Dreijähriger versteht. Keine komplizierten Regalsysteme, sondern große, beschriftete Boxen. Eine Box «Autos», eine Box «Puppen», eine Box «Bauklötze».

Unsere praktischen Lösungen:

  • Schuhe: Große Kiste direkt neben der Tür
  • Jacken: Niedrig angebrachte Haken auf Kinderhöhe
  • Bastelsachen: Rollwagen, der nach Gebrauch in die Ecke rollt

Die 5-Minuten-Aufräum-Challenge ist unser Game-Changer: «Wir räumen jetzt 5 Minuten auf. Ich stelle den Timer. Wer schafft mehr?» Plötzlich wird Aufräumen zum Spiel.

Strategie 3: Tägliche Mini-Routinen

Jeden Abend vor dem Zubettgehen räumen wir 10 Minuten gemeinsam auf. Timer läuft, danach ist Schluss – auch wenn nicht alles perfekt ist.

Unser Minimum: Wohnzimmer-Boden frei, Küchen-Arbeitsfläche sauber, Kinderzimmer begehbar. Mehr nicht. Alles andere darf auch mal bis morgen warten.

Der Morgen-Basket hat unsere Hektik massiv reduziert: Abends kommt alles, was morgens gebraucht wird, in einen Korb beim Ausgang. Kein Suchen mehr, kein Stress.

Strategie 4: Zonen statt Perfektion

Unser Kinderzimmer ist tagsüber eine Chaos-erlaubt-Zone. Solange die Tür zu ist, darf es dort aussehen wie auf einem Schlachtfeld. Das reduziert Konflikte enorm.

Dafür ist unser Schlafzimmer eine kinderfreie Ruhe-Oase. Kein Spielzeug, kein Chaos. Eltern brauchen einen Ort zum Durchatmen.

Die Familie einbeziehen

Kinder können mehr als wir denken. Ab zwei Jahren können sie Spielzeug in Boxen räumen. Ab vier Jahren den Tisch decken. Ab sechs Jahren ihr Bett machen. Gebt ihnen altersgerechte Aufgaben – sie wollen helfen!

Die «Gut genug»-Philosophie

Mein Haus wird nie aussehen wie in einem Wohnmagazin. «Gut genug» bedeutet: Man kann über den Boden laufen, Gäste können sich hinsetzen, wir finden was wir brauchen. Mehr muss nicht sein.

Wenn ich mich über Unordnung aufrege, frage ich mich: Ist es gefährlich? Wird es morgen noch wichtig sein? Was ist der Preis für Perfektion? Meist lautet die Antwort: Es kann warten.

Perspektive bewahren

Eines Tages werden die Kinder ausziehen. Das Haus wird ordentlich sein. Zu ordentlich. Und ich werde diese chaotischen Jahre vermissen. Das Chaos ist temporär. Die Kindheit auch.

Ein chaotisches, lebendiges Zuhause voller Liebe ist tausendmal besser als ein steriles, perfektes Haus voller Stress.

Also: Atme durch. Räum die größten Stolperfallen weg. Und sei stolz auf das, was du schon schaffst. Du machst das großartig – auch wenn das Lego immer noch auf dem Boden liegt.

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Zwischen Windeln und Karriere: Wie ich mein berufliches Ich wiederfand /2025/12/01/zwischen-windeln-und-karriere-wie-ich-mein-berufliches-ich-wiederfand/ /2025/12/01/zwischen-windeln-und-karriere-wie-ich-mein-berufliches-ich-wiederfand/#respond Mon, 01 Dec 2025 12:47:25 +0000 /?p=236 Der Wiedereinstieg in den Beruf nach der Elternzeit ist wie ein Spagat zwischen zwei Welten. Meine Geschichte vom Verlieren und Wiederfinden meiner beruflichen Identität – ehrlich, holprig und voller Learnings.

Der Moment, als ich mich selbst verlor

Es war ein ganz normaler Dienstagnachmittag. Ich saß auf dem Spielplatz, den dritten Kaffee in der Hand (kalt natürlich), und hörte einer anderen Mutter zu, die begeistert von ihrem neuen Projekt bei der Arbeit erzählte. Und plötzlich traf es mich wie ein Schlag: Wer war ich eigentlich noch, außer „Mama von Emma»?

Vor der Geburt hatte ich eine klare Identität. Ich war Projektmanagerin, hatte ein Team, Deadlines, Erfolge. Ich trug Blazer statt Milchflecken. Meine Gespräche drehten sich um Quartalszahlen, nicht um Beikost und Schlafrhythmen.

Jetzt, zehn Monate in der Elternzeit, erkannte ich mich kaum wieder. Und das Schlimmste? Ich wusste nicht, ob ich zurück wollte – oder ob ich überhaupt noch konnte.

Die Angst vor dem Wiedereinstieg

Je näher das Ende meiner Elternzeit rückte, desto größer wurde die Panik. Die Gedanken kreisten nachts im Kopf:

Habe ich alles verlernt? Die Branche entwickelt sich so schnell weiter – bin ich noch relevant? Wie soll ich das alles schaffen – Kind, Job, Haushalt? Was, wenn ich meinem Kind damit schade? Was, wenn ich im Job nicht mehr mithalten kann?

Die Gesellschaft machte es nicht besser. Von allen Seiten kamen gut gemeinte (und weniger gut gemeinte) Kommentare:

  • „Ach, du gehst schon nach einem Jahr zurück? Das arme Kind!»
  • „Bleibst du wirklich zwei Jahre zu Hause? Da verpasst du aber viel im Job!»
  • „Du arbeitst Vollzeit? Wie schaffst du das nur?»
  • „Nur Teilzeit? Dann wird das nichts mehr mit der Karriere.»

Man kann es niemandem recht machen. Also musste ich lernen, es mir selbst recht zu machen.

Der holprige Start: Realität schlägt Planung

Mein Wiedereinstieg war akribisch geplant. Ich hatte alles durchdacht: Kinderbetreuung organisiert, Kleidung gekauft, die noch passte (haha), mentale Vorbereitung. Was sollte schon schiefgehen?

Alles. Alles konnte schiefgehen.

Die ersten Wochen

Woche 1: Emma weinte jeden Morgen in der Kita. Ich weinte im Auto. Dann wieder am Schreibtisch. Meine Kollegin fragte besorgt, ob alles okay sei. „Ja, alles super!», log ich und vergrub mich hinter meinem Laptop.

Woche 2: Emma bekam den ersten Kita-Infekt. Ich musste nach zwei Stunden wieder nach Hause. Das wichtige Meeting? Verpasst. Das Gefühl, das Team im Stich zu lassen? Überwältigend.

Woche 3: Ich fühlte mich wie eine Hochstaplerin. Alle sprachen von Projekten, an denen ich nicht beteiligt war. Neue Software, neue Prozesse, neue Kollegen. Ich nickte und lächelte, aber innerlich dachte ich: „Ich gehöre nicht mehr hierher.»

Der Mama-Stempel

Das erste Teammeeting war ein Schock. Als ein neues Projekt besprochen wurde – mit Reisen, längeren Arbeitstagen – schauten alle kurz zu mir, dann weg. Niemand fragte mich, ob ich dabei sein wollte. Man hatte einfach angenommen, dass ich als Mutter nicht verfügbar sei.

Ich war wütend. Und gleichzeitig erleichtert. Und dann wieder wütend über die Erleichterung.

Die Wendepunkte: Wie ich mein berufliches Ich zurückeroberte

1. Ich hörte auf, mich zu entschuldigen

„Tut mir leid, ich muss pünktlich gehen, wegen der Kita-Abholzeit.» „Entschuldigung, dass ich letzte Woche krank war – meine Tochter hatte Fieber.» „Sorry, dass ich nicht zum After-Work kommen kann.»

Eines Tages sagte meine Chefin zu mir: „Hör auf, dich ständig zu entschuldigen. Du machst deine Arbeit gut. Punkt.»

Das saß. Ich entschuldigte mich für meine Lebensrealität, während männliche Kollegen selbstverständlich um 17 Uhr gingen („Fußballtraining mit meinem Sohn») – ohne auch nur einen Hauch von Rechtfertigung.

Also hörte ich auf. Statt „Sorry, ich muss gehen» sagte ich: „Ich mache morgen früh weiter.» Radikal, oder?

2. Ich definierte Erfolg neu

Vor der Geburt bedeutete Erfolg: Beförderung, mehr Verantwortung, sichtbare Leistung, lange Arbeitstage.

Jetzt bedeutete Erfolg: Meine Deadlines einhalten UND mein Kind abends ins Bett bringen. Ein Projekt erfolgreich abschließen UND beim Laternenfest dabei sein. Produktiv arbeiten UND nicht ständig mit schlechtem Gewissen herumlaufen.

Ich musste akzeptieren, dass meine Karriere jetzt anders aussehen würde. Nicht schlechter. Nicht weniger wert. Einfach anders.

3. Ich kommunizierte meine Grenzen klar

Ein Gespräch mit meiner Vorgesetzten veränderte alles:

„Ich bin an diesem Projekt interessiert. Ich kann Dienstag und Donnerstag bis 18 Uhr bleiben, wenn nötig. Montag, Mittwoch und Freitag muss ich um 16:30 Uhr gehen. Reisen sind mit vier Wochen Vorlauf möglich, wenn mein Partner es einrichten kann. Ich bin flexibel bei Lösungen, aber das sind meine Rahmenbedingungen.»

Statt abzuwarten und zu hoffen, dass man meine Situation „versteht», nahm ich das Heft in die Hand. Und wisst ihr was? Es funktionierte. Nicht perfekt, nicht immer, aber viel besser als mein vorheriges Versteckspiel.

4. Ich baute mir ein Netzwerk auf

Das Karriere-Netzwerk von früher – die Afterwork-Drinks, die informellen Gespräche beim Mittagessen – war für mich nicht mehr zugänglich. Also suchte ich nach Alternativen:

  • Lunch-Meetings statt Feierabend-Drinks: Ich lud Kollegen gezielt zum Mittagessen ein, um am Ball zu bleiben
  • Online-Netzwerke: LinkedIn wurde mein bester Freund. Ich konnte mich vernetzen, wann es mir passte – auch um 22 Uhr nach dem Zubettbringen
  • Mama-Netzwerke in meiner Branche: Es gab tatsächlich andere Projektmanagerinnen mit Kindern! Wir tauschten uns aus, unterstützten uns, empfahlen uns gegenseitig

5. Ich akzeptierte Hilfe (endlich!)

Lange dachte ich, ich müsste alles alleine schaffen. Karriere, Kind, Haushalt – andere schaffen das doch auch!

Spoiler: Nein, schaffen sie nicht. Zumindest nicht ohne Unterstützung.

Wir holten uns eine Putzfrau (beste Investition ever). Mein Partner übernahm bewusst die komplette Morgenroutine, damit ich früher ins Büro konnte. Meine Eltern sprangen an Tagen mit wichtigen Meetings ein. Und ich lernte, „Ja, danke!» zu sagen, statt „Ach, das schaffe ich schon selbst.»

6. Ich investierte in mich

Während der Elternzeit fühlte ich mich abgehängt. Also tat ich etwas dagegen:

  • Ich besuchte Online-Weiterbildungen (abends, wenn Emma schlief)
  • Ich las Fachzeitschriften (in der Bahn, auf dem Spielplatz)
  • Ich meldete mich für ein Mentoring-Programm an
  • Ich nahm an virtuellen Konferenzen teil

Es waren kleine Schritte, aber sie gaben mir das Gefühl zurück, dass ich noch wuchs, noch lernte, noch relevant war.

Die unbequeme Wahrheit: Es ist nicht einfach

Ich könnte jetzt schreiben, dass alles perfekt ist. Dass ich die Balance gefunden habe, dass Karriere und Kind harmonisch nebeneinander existieren.

Aber das wäre gelogen.

Die Wahrheit ist: Es ist verdammt hart. Es gibt Tage, an denen ich in der U-Bahn weine, weil Emma morgens „Mama bleiben!» gerufen hat. Es gibt Abende, an denen ich nach einem langen Arbeitstag nach Hause komme und einfach nur noch erschöpft bin – aber das Abendessen will gemacht, die Wäsche gefaltet, die Gute-Nacht-Geschichte vorgelesen werden.

Es gibt Momente, in denen ich mich frage, ob ich genug bin. Genug für mein Kind. Genug für meinen Job. Genug für mich selbst.

Was sich verändert hat: Die Gewinne

Aber es gibt auch die anderen Momente. Die, die alles wert machen.

Ich bin fokussierter

Früher konnte ich es mir leisten, Zeit zu vertrödeln. Jetzt habe ich klare Zeitfenster, und ich nutze sie effizient. Meetings, die früher eine Stunde dauerten, schaffe ich in 30 Minuten. Ich komme schneller auf den Punkt. Ich priorisiere gnadenlos.

Ich habe neue Kompetenzen

Organisation? Check. Multitasking? Profi. Stressresistenz? Täglich trainiert. Verhandlungsgeschick? (Habt ihr mal mit einem Dreijährigen verhandelt?) Konfliktlösung? Krisenmanagement? Alles Fähigkeiten, die ich täglich als Mutter anwende – und die im Job Gold wert sind.

Ich bin authentischer

Ich spiele keine Rolle mehr. Ich bin Mutter UND Projektmanagerin. Beides gehört zu mir. Ich erzähle im Meeting, wenn ich wenig geschlafen habe, weil Emma krank war. Ich zeige mein echtes Ich – und stelle fest, dass mich das menschlicher, nahbarer, sympathischer macht.

Ich weiß, was wirklich zählt

Früher definierte ich mich über meinen Job. Wenn ein Projekt scheiterte, war ich ein Versager. Jetzt habe ich eine breitere Perspektive. Mein Wert hängt nicht an einer einzigen Rolle. Ich bin vieles. Und das macht mich stabiler, ausgeglichener, glücklicher.

Meine Tipps für deinen Wiedereinstieg

Vor dem Wiedereinstieg

  1. Kommuniziere frühzeitig: Sprich mit deinem Arbeitgeber über deine Vorstellungen – Arbeitszeit, Homeoffice-Möglichkeiten, Flexibilität
  2. Bleib am Ball: Nutze die Elternzeit, um dich weiterzubilden, Kontakte zu pflegen
  3. Organisiere Betreuung mit Backup: Eine Notfall-Lösung für kranke Tage ist Gold wert
  4. Überdenke Perfektionsansprüche: Etwas muss wahrscheinlich zurückstecken – und das ist okay

In den ersten Monaten

  1. Sei geduldig mit dir: Du brauchst Zeit, um wieder reinzukommen
  2. Kommuniziere deine Bedürfnisse: Niemand kann Gedanken lesen
  3. Vernetze dich mit anderen berufstätigen Eltern: Sie verstehen, was du durchmachst
  4. Feiere kleine Erfolge: Erster Tag geschafft? Wichtiges Meeting gemeistert? Würdige das!

Langfristig

  1. Überprüfe regelmäßig: Was funktioniert? Was nicht? Sei bereit, anzupassen
  2. Investiere in deine Karriere: Weiterbildung, Netzwerke, Sichtbarkeit
  3. Definiere deine eigene Version von Erfolg: Nicht die der anderen
  4. Sei freundlich zu dir: Du machst das Beste, was du kannst. Und das ist genug.

Das berufliche Ich heute

Heute, drei Jahre nach meinem Wiedereinstieg, kann ich sagen: Ich habe mein berufliches Ich wiedergefunden. Es sieht anders aus als vor der Geburt, aber es ist authentischer, reifer, wertvoller.

Ich bin nicht mehr die Projektmanagerin, die bis 20 Uhr im Büro sitzt. Ich bin die Projektmanagerin, die hocheffizient arbeitet, ein Team führt, Projekte zum Erfolg bringt – und gleichzeitig beim Martinsfest dabei ist.

Ich habe gelernt, dass Karriere und Kind sich nicht ausschließen. Sie fordern mich heraus, sie zwingen mich zur Priorisierung, sie machen das Leben komplizierter. Aber sie bereichern einander auch.

Meine Karriere macht mich zu einem zufriedeneren Menschen und damit zu einer besseren Mutter. Meine Mutterschaft macht mich zu einem empathischeren, organisierteren, stärkeren Menschen und damit zu einer besseren Führungskraft.

Du schaffst das

Falls du gerade vor dem Wiedereinstieg stehst oder mittendrin kämpfst: Du bist nicht allein. Tausende Mütter gehen diesen Weg – mit all seinen Höhen und Tiefen.

Es wird nicht perfekt sein. Es wird Tage geben, an denen du alles hinschmeißen willst. Aber es wird auch Tage geben, an denen du stolz auf dich bist. An denen du merkst, wie stark du bist. An denen du spürst: Ich kann das. Ich bin beides. Ich bin genug.

Dein berufliches Ich ist nicht weg. Es wartet darauf, in einer neuen, besseren Version wiedergefunden zu werden.

Du musst dich nicht zwischen Windeln und Karriere entscheiden. Du kannst beides haben – auf deine eigene Art.

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Mama-Burnout erkennen: Wenn die Kraft nicht mehr reicht /2025/12/01/mama-burnout-erkennen-wenn-die-kraft-nicht-mehr-reicht/ /2025/12/01/mama-burnout-erkennen-wenn-die-kraft-nicht-mehr-reicht/#respond Mon, 01 Dec 2025 12:44:50 +0000 /?p=233 Erschöpft, leer, überfordert – immer mehr Mütter leiden unter Burnout. Doch wie erkennt man die Warnsignale, bevor es zu spät ist? Ein ehrlicher Blick auf ein Tabuthema.

Wenn Muttersein zur Last wird

Es ist 6 Uhr morgens. Der Wecker klingelt, und statt erholt aufzuwachen, fühlst du dich, als hättest du gar nicht geschlafen. Die To-Do-Liste des Tages steht bereits vor deinen Augen: Frühstück machen, Kinder anziehen, zur Kita bringen, arbeiten, einkaufen, Haushalt, Spielplatz, Abendessen, Zubettgehen. Und irgendwo dazwischen solltest du noch funktionieren, lächeln, geduldig sein.

Kommt dir das bekannt vor? Dann bist du nicht allein. Mama-Burnout ist längst keine Seltenheit mehr – doch darüber gesprochen wird kaum.

Was ist Mama-Burnout überhaupt?

Mama-Burnout ist mehr als „normale» Müdigkeit oder ein schlechter Tag. Es ist ein Zustand chronischer Erschöpfung, der durch die dauerhaften Anforderungen des Mutterseins entsteht – physisch, emotional und mental.

Anders als beim beruflichen Burnout gibt es beim Mama-Burnout keine Pausen, keine Wochenenden, keinen Urlaub. Kinder brauchen rund um die Uhr Aufmerksamkeit, und viele Mütter fühlen sich verpflichtet, immer „on» zu sein.

Der Psychologe Herbert Freudenberger, der den Begriff „Burnout» prägte, beschrieb drei Kernmerkmale:

  • Emotionale Erschöpfung: Du fühlst dich ausgelaugt und leer
  • Depersonalisierung: Du funktionierst nur noch, fühlst dich distanziert von dir selbst und deinen Kindern
  • Verminderte Leistungsfähigkeit: Selbst einfache Aufgaben fühlen sich überwältigend an

Die Warnsignale: Erkennst du dich wieder?

Körperliche Symptome

  • Chronische Müdigkeit: Egal wie viel du schläfst, du bist nie ausgeruht
  • Schlafstörungen: Paradoxerweise kannst du oft nicht einschlafen, obwohl du erschöpft bist
  • Häufige Infekte: Dein Immunsystem ist geschwächt
  • Kopfschmerzen, Verspannungen, Magenbeschwerden: Der Körper sendet SOS-Signale
  • Gewichtsveränderungen: Stress-Essen oder kompletter Appetitverlust

Emotionale Symptome

  • Ständige Gereiztheit: Du explodierst wegen Kleinigkeiten
  • Schuldgefühle: Du hast das Gefühl, als Mutter zu versagen
  • Innere Leere: Die Freude am Muttersein ist verschwunden
  • Weinkrämpfe: Tränen kommen aus dem Nichts
  • Gefühl der Überforderung: Alles ist zu viel

Verhaltenssymptome

  • Rückzug: Du meidest soziale Kontakte, selbst zu Freundinnen
  • Verlust von Interessen: Hobbys? Wofür denn noch?
  • Vernachlässigung der Selbstfürsorge: Duschen, gesund essen, zum Arzt gehen – alles rutscht nach hinten
  • Fluchtgedanken: Du träumst davon, einfach wegzulaufen
  • Funktionieren auf Autopilot: Du erledigst deine Aufgaben mechanisch, ohne wirklich präsent zu sein

Warum trifft es gerade Mütter so hart?

Die Mental Load-Falle

Du trägst nicht nur die Verantwortung für konkrete Aufgaben, sondern auch die unsichtbare Last des Planens, Organisierens, Denkens. Wann ist der nächste Kinderarzttermin? Brauchen die Kinder neue Schuhe? Was kochen wir morgen? Diese ständige mentale Arbeit erschöpft enorm.

Der Perfektionismus-Druck

Social Media zeigt uns perfekt gestylte Mamas mit glücklichen Kindern in aufgeräumten Wohnungen. Die Gesellschaft erwartet, dass wir gleichzeitig liebevolle Mütter, erfolgreiche Berufstätige, attraktive Partnerinnen und perfekte Hausfrauen sind.

Die „Ich schaffe das schon»-Mentalität

Viele Mütter denken, sie müssten alles alleine stemmen. Um Hilfe zu bitten wird als Schwäche interpretiert. „Andere schaffen das doch auch» – dieser Gedanke treibt uns über unsere Grenzen.

Fehlende Pausen

Ein Arbeitnehmer hat Feierabend, Wochenenden, Urlaub. Eine Mutter ist 24/7 im Dienst. Selbst nachts, wenn die Kinder schlafen, bleibt die mentale Bereitschaft.

Der Unterschied zu postpartaler Depression

Wichtig zu wissen: Mama-Burnout ist nicht dasselbe wie eine postpartale Depression (Wochenbettdepression), auch wenn es Überschneidungen gibt.

Postpartale Depression:

  • Tritt meist in den ersten Wochen/Monaten nach der Geburt auf
  • Ist eine medizinische Erkrankung mit hormonellen Ursachen
  • Symptome: Antriebslosigkeit, Panikattacken, negative Gedanken gegenüber dem Baby

Mama-Burnout:

  • Kann zu jedem Zeitpunkt der Mutterschaft auftreten
  • Entsteht durch chronische Überlastung
  • Symptome: Erschöpfung, Gefühl des Ausgebranntseins, emotionale Distanz

Beide Zustände sind ernst und benötigen professionelle Unterstützung. Wenn du unsicher bist, sprich mit deinem Arzt oder deiner Hebamme.

Was du jetzt tun kannst

1. Erkenne die Realität an

Der erste Schritt ist, ehrlich zu dir selbst zu sein: Es geht dir nicht gut, und das ist okay. Du bist keine schlechte Mutter, weil du überfordert bist. Du bist ein Mensch mit Grenzen.

2. Sprich darüber

Öffne dich gegenüber deinem Partner, einer Freundin, deiner Mutter. Oft hilft es schon enorm, die Gefühle auszusprechen. Du wirst merken: Du bist nicht allein mit diesen Gedanken.

3. Hole dir professionelle Hilfe

Eine Therapie ist keine Schande, sondern ein Zeichen von Stärke. Es gibt spezielle Beratungsstellen für Mütter, Psychotherapeuten und auch Online-Angebote. Deine Krankenkasse kann dich beraten.

4. Setze Prioritäten radikal neu

Nicht alles muss perfekt sein. Die Wohnung darf unordentlich sein. Es darf auch mal Tiefkühlpizza geben. Streiche bewusst Dinge von deiner Liste.

5. Fordere konkrete Hilfe ein

Sage deinem Partner nicht „Ich brauche Hilfe», sondern „Bitte übernimm ab sofort jeden Mittwoch das Zubettbringen» oder „Ich brauche jeden Samstag zwei Stunden für mich». Je konkreter, desto besser.

6. Plane Micro-Breaks ein

Du brauchst nicht gleich einen Wellness-Urlaub. Schon 10 Minuten am Tag nur für dich können einen Unterschied machen: eine Tasse Tee in Ruhe, fünf Minuten meditieren, ein Kapitel lesen.

Du bist wichtig

Hier ist die Wahrheit, die viele Mütter vergessen: Du kannst nur für deine Kinder da sein, wenn du auch für dich da bist. Ein ausgebranntes, erschöpftes Ich nützt niemandem – nicht deinen Kindern, nicht deinem Partner, und schon gar nicht dir selbst.

Deine Bedürfnisse sind genauso wichtig wie die deiner Kinder. Selbstfürsorge ist nicht egoistisch. Sie ist überlebenswichtig.

Wenn du dich in diesem Artikel wiedererkannt hast, nimm das bitte ernst. Mama-Burnout verschwindet nicht von allein. Aber mit Unterstützung, Veränderungen und vor allem mit Mitgefühl für dich selbst kannst du einen Weg zurück zu mehr Kraft und Lebensfreude finden.

Du bist eine gute Mutter. Auch wenn du gerade nicht mehr kannst.

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